KÜNSTLER | zurück zur Übersicht
1913 | am 15.9.1913 in Hamborn bei Duisburg geboren |
1936 | nach Abschluss der Kunstgewerbeschule Schüler von Johannes Itten in Krefeld. Er lebt von Textilentwürfen. |
1937 | lernt er Kandinsky in Paris kennen |
1938 | erste Einzelausstellung in der Berliner Galerie Nierendorf, von den Nazis geschlossen. Ausschluß aus der Reichskulturkammer, Ausstellungsverbot. Umzug nach Zürich, mit Beginn des Zweiten Weltkriegs Rückkehr nach Krefeld, Studium bei Georg Muche in Krefeld bis er zur Flugabwehr nach Berlin eingezogen wird. Nach dem Krieg gründet Trökes mit Freunden die Galerie Gerd Rosen, die die erste private Kunstgalerie nach dem Krieg in Deutschland ist und wird bis 1946 deren künstlerischer Leiter. Es entstehen "kosmonautische Bilder". Nach einem nur einsemestrigen Aufenthalt als Dozent an der Staatlichen Hochschule für Architektur und Kunst in Weimar geht Trökes vorerst zurück nach Berlin, es folgen wichtige Einzelausstellungen und Beteiligungen zu Ausstellungen über deutsche Kunst. |
1950 | Paris-Aufenthalt, Freundschaft mit Wols und Paul Celan. Anschluss an die Rixes-Gruppe um Matta, Serpan, Riopelle, Zanartu u.a.. Regelmäßig Zusammenarbeit mit André Breton, Perét, Duchamp, Toyen und Max Ernst in Paris |
1951 | Auswanderung nach Ibiza, dort entstehen Inselbilder mit topografischem Charakter. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, mehrfach Preisträger internationaler Wettbewerbe. |
1956-1958 | Leiter der Abteilung für Freie Graphik an der Staatlichen Hochschule für bildende Kunst in Hamburg, nun entstehen Lithographien und Radierungen. |
1962 | Berufung an die Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart, u.a. sind Acxel Arndt und Jan Peter Tripp seine Schüler |
1965 | Ruf an die Hochschule der Künste nach Berlin (bis 1978) Ab 1966 widmet er sich wieder stärkeren Farben, die sich, durch seine unzähligen Reisen in alle Teile der Welt stark mit folkloristischen Elementen verbindet |
1972 | Kleinformatige zweifarbige Bilder bestimmen seine Arbeit. Später experimentiert er zusätzlich mit Goldfarben, Chinatuschen und Email. |
1997 | am 22.4.1997 in Berlin gestorben. |
"Ich reise gerne und natürlich nicht mit Scheuklappen vor den Augen. Aber was ich sehe, sinkt runter in den Keller. Und dann fährt man, bewußt oder unbewußt, mit dem Fahrstuhl in sich selber runter und rauf und zitiert das Gesehene, oft nur in vagen Umrissen, hoch. Stimulantien, um malen zu können, brauche ich nicht. Es ist derselbe Impuls wie im Wasserhahn, an einer Wasserleitung, wo der Wasserdruck drin ist: dreh ich den Wasserhahn auf, kommt es raus. Das ist der Impuls. Es müßte einen Wasserhahnismus geben, ich möchte dazu gehören. Aber all diese Kategorisierungen, Etikettierungen und Schubladen halte ich für eine mir unerträgliche Beschränkung und Einengung. Man hat zu mir gesagt, ich sei ein Surrealist, ich sei ein Halbabstrakter, ein Phantast, ein Ornamentalist, ein Folklorist und was weiß ich noch. Alles kann mal gestimmt haben, für eine gewisse Zeit. Aber, wenn eine Sache, die ich längere Zeit gemacht habe, anfängt auszuleiern, und das zeigt sich mir daran, daß die Bilder alle gleich gut oder gleich schlecht werden, wenn die Routine kommt, wenn das Machen mehr Spaß macht als der Spaß am Machen, wenn ich beginne, mich vor meinen eigenen Arbeiten zu langweilen, dann schmeiße ich um und mache was anderes. Das muß kein abrupter Bruch bedeuten, geheime Verbindungen gibt es trotzdem, aber es können auch krasse Außenseiter entstehen. Später sehe ich, daß solche Außenseiter Vorläufer waren für eine Folge verwandter Bilder..." (Heinz Trökes)