KÜNSTLER | zurück zur Übersicht
1915 | am 19. April in Hamburg geboren. |
1930-33 | Malerhandwerk Lehre |
1935-36 | Matrose bei der Reichsmarine. Anschließend bis 1945 Soldat. Feuerwehrmann in Hamburg und gleichzeitig ( 1940) "bei den Malern Paul Borchers und Fritz Schirrmacher "Sonntagsmalerei" geübt". Zu Kriegsende an der Oderfront, dann wieder in Hamburg. Hansen beginnt Bilder des zerstörten Hamburg sowie Bilder zu selbstverfaßten Märchen zu malen. Mitarbeiter im Kinderfunk am Sender Hamburg. Erste Ausstellung mit Kinderbüchern. |
1946-48 | Begegnung mit Otto Larsen. Erste Holzschnitte |
1949 | Einladung nach Schweden (Gripenberg Stiftung), Autor bei Svensk Filmindustrie. Auswanderung über Norwegen und England nach Brasilien. Holzschneider als Autodidakt. |
1950-55 | Hersteller bei Comp. Melhoramentos (Verlagsunternehmen) in São Paulo. Erste eigene Ausstellung mit Holzschnitten im Museu de Arte. Lehrauftrag am Museu de Arte de São Paulo für Holzschnitt |
1955 | wird freischaffend und übersiedelt nach Bahia. |
1959-63 | Rückkehr nach Deutschland. Auf Burg Tittmoning/Obb. Aufbau einer neuen Werkstätte |
1963-66 | Übernahme einer Professur an der Kunstakademie in Addis Abeba/Äthiopien. Gründung einer eigenen Graphikklasse. |
1966 | im Anschluß an eine Ausstellungsreise nach Südamerika gibt Hansen Bahia sein Lehramt in Addis Abeba auf; kehrt nach Brasilien zurück. |
1967 | Berufung auf den Lehrstuhl für Graphik an der Bundesuniversität Salvador da Bahia. Atelierhaus am Strand von Itapoan/Bahia. |
1978 | am 26.6. erliegt Hansen-Bahia in einem Krankenhaus in São Paulo einem Krebsleiden |
Der aus Hamburg stammende Künstler schuf seit 1946 Holzschnittfolgen und Einzelblätter religiösen und zeitkritischen Inhalts. 1949 wanderte er nach Brasilien aus, arbeitete und lehrte zunächst in São Paulo, wo auch seine ersten Ausstellungen stattfanden, und übersiedelte dann nach Salvador da Bahia, das seine zweite Heimat wurde.
Hier, wo er wesentliche künstlerische Impulse empfing, entstand - in unermüdlicher Arbeit am Holzstück seine unverwechselbare Technik, die ihn zu einem der bedeutendsten deutschen Holzschneider der Nachkriegszeit werden ließ. 1959 kam er für drei Jahre nach Deutschland zurück, ging dann aber nach weiteren drei Jahren, in denen er eine Professur an der Kunstakademie in Adis Abeba (Äthiopien) versah, endgültig nach Bahia und erwarb die brasilianische Staatsbürgerschaft.
Die Verbindung zu seinem Geburtsland riss jedoch nie ganz ab. Umfangreiche Retrospektiven fanden 1971/72 statt, zu denen der Künstler besuchsweise nach Deutschland kam, ebenso wie ein letztes Mal anlässlich der Vollendung seines 60. Lebensjahres.
Zu seinen jüngsten Arbeiten gehören Holzschnitte zu antiken Themen, z.B. die Vorlagen zu Rudolf Hagelstanges Odysseus-Nacherzählung ("Der große Filou", List-Verlag), in denen er die allzu martialische Taten des homerischen Helden auf das Witzigste persifliert, sowie als persönliches Vermächtnis seine letzte Kreuzwegfolge ("Knie nieder, wenn du kannst"); in der das zeitlose Leiden Christi aus dem Tagesgeschehen der Gegenwart heraus interpretiert wird.
Karl-Heinz Hansen-Bahia starb am 26.6.1978 in São Paulo, Brasilien.
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