Letzte Woche bei einem Atelierbesuch stand dieses Bild auf seiner Staffelei. Eine Reminiszenz an einen Berlin-Besuch vor Jahren anlässlich einer Ausstellung seiner Werke in dieser Stadt. Man saß unter der Markise eines Restaurants und schaute über den Pariser Platz auf das Brandenburger Tor (das er inzwischen fast zweitausend mal gemalt und gezeichnet hat). Heute heißt es „Last Order“, ein Blick über den menschenleeren Platz, der sich sonst vor allem durch pulsierendes Leben manifestiert. Wie Konfetti blitzen Gedanken über die Bildfläche. Gespenstisch ist ein falsches Wort zur Beschreibung, es ist eine Balance zwischen sonnig-friedvoller Abendstimmung und Hopper-Unheimlichkeit. Man erkennt, wie der Künstler unsere derzeitige Situation spürt und leidet. Mir kommt das Bild vor wie ein großes Luft-Anhalten bei dem man nicht weiß, wie lange es dauert, was nach dem Ausatmen und Luftholen passiert, in welche Richtung, in welcher Kraft. Es ist dem Künstler ein bedeutendes Bild für unsere Tage gelungen.