VIRTUELLE AUSSTELLUNG | zurück zur Übersicht
Dieses weitere Pandemie-Jahr war für uns alle schwer zu ertragen. Das Wesens- und Erfolgselement menschlicher Gesellschaft, Nähe und Gemeinschaft, wird mit negativen Vorzeichen versehen, für mich eine verheerende Entwicklung. Und in Folge davon sollte (oder könnte) das Primat der VERNUNFT die FREIHEIT besiegen: welches Risiko für unsere Gesellschaftsordnung. In diesem Zusammenhang ein Entweder-Oder zu setzen ist die gefährlichste der Entwicklungen dieser Wochen und Monate, sie öffnet diktatorischen Tendenzen Tür und Tor – dem müssen wir immer widerstehen. So vernünftig es ist, sich gegen Covid19 und andere Krankheiten zu wappnen, so unvernünftig ist es, für die Einhaltung solcher Erkenntnisse die Freiheiten insgesamt in Frage zu stellen oder zu beschränken oder die auszugrenzen, die sich der allgemeinen Erkenntnis nicht anschließen wollen.
Nun könnten Sie erwidern: aber eben lese ich, dass in dieser Galerie die 2G-Regel gilt, damit wird doch ausgegrenzt. Dem antworte ich: Nach meiner Auffassung kann sich Kunst nur in der Begegnung, in der Kommunikation, in der Freude über gemeinsame Erkenntnisse und Erlebnisse entfalten, dazu ist notwendig, dass man sich ohne Arg auch in der Gruppe begegnen kann. Ich möchte niemanden ausgrenzen, aber diese Veranstaltung kann nur nach einer solchen Regel stattfinden und dem beuge ich mich – das ist meine Auslegung von Vernunft. Ich lade ein und begrüße aber ausdrücklich jeden jederzeit zum Besuch der Galerie, nicht jedoch bei einer Vernissage, zu der üblicherweise viele Kunstfreunde kommen, die ich keiner Gefahr aussetzen will – und als Gastgeber nicht kann.
Gerade deshalb möchte ich Sie ermutigen, ihre Fantasie einzusetzen, um das kommende Weihnachtsfest im Kreis ihrer Lieben so zu feiern, wie Sie es gewohnt sind – die verbleibenden Jahre sind zu kostbar, um solche Freuden nicht zu teilen.
Ihr Rudolf Bayer
PS. Eigentlich wollten wir dieses Jahr das 40jährige Bestehen der Galerie mit einer großen Ausstellung feiern – im Herbst haben uns die Restriktionen der Pandemie davon abgehalten. Wir hoffen zuversichtlich, diese Ausstellung noch im März des kommenden Jahres veranstalten zu können (also noch im 40. Galeriejahr) und werden rechtzeitig hierzu einladen.