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Dezember 2020

Erich Heckel (1883-1970)

Zweifellos ist Erich Heckel unter den Brücke-Malern der Lyriker. Sein Expressionismus ist weniger laut als der Kirchners oder Schmidt-Rottluffs, seine Landschaften haben stärkere Nuancierungen und sind irgendwie weniger plakativ.

Das mag auch dazu geführt haben, dass Heckel sich immer mehr von anderen Kunstauffassungen angezogen fühlte, er hatte enge Konakte zu August Macke, Franz Marc und Lyonel Feininger.

Nach dem Ende der „Brücke“ emanzipiert er sich und hat bals seine erste Einzelausstellung in Berlin. Zurückgekehrt aus dem 1. Weltkrieg, den er als Sanitäter erlebte, beteiligte er sich politisch am „Arbeitsrat für Kunst“ und in der „Novembergruppe.
Jetzt jedoch wird seine eigentliche Passion deutlich: er reist durch ganz Europa und interessiert sich intensiv für die Natur, was sich auch in seinen Werken widerspiegelt durch einen „poetischen Ausdruck“ in hellen Farben. Es festigt sich der Bildaufbau und eine weltoffene und naturnahe Widergabe von Landschafts-, Hafen-, und Städteansichten entsteht. Ein immer wiederkehrendes Thema bleibt dabei das Motiv der Akte am Strand.

Wie viele andere seiner expressionistischen Freunde, wird Heckel 1937 als „entarteter Künstler“ gebrandmarkt. Über 700 seiner Werke werden aus deutschen Museen vom NS-Regime beschlagnahmt. Eine große Anzahl anderer Werke wird durch Bomberangriffe im Krieg zerstört.

Nach Ende des Krieges legt Heckel seinen kunsttechnischen Schwerpunkt auf die Landschafts- und Aquarellmalerei. Alle Werke dieser Zeit wirken wie ein Abschied von einer Welt, der die Idylle abhanden kommt.